„Mit dem Paris Pass sparen Sie Zeit und Geld!“ – klingt vielversprechend, ob dies wirklich stimmt, habe ich mir mal genauer angesehen …
Was ist der „Paris Pass“ überhaupt?
Der „Paris Pass“ ist eine Art Komplettpaket für einen Aufenthalt in Paris. Er umfasst neben Metrotickets auch einen Museumspass, freien Zugang zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten, Tickets für Bus- und Bootsfahrten und lockt mit weiteren exklusiven Angeboten wie beispielsweise im Hardrock Café oder den Galéries Lafayette.
Welche Museen kann ich mit dem Museumspass besichtigen?
Der Museumspass umfasst etwas mehr als 50 Museen. Die bekanntesten sind das Musée du Louvre und das Musée d’Orsay, der Arc de Triomphe, die Türme von Notre Dame, das Schloss von Versailles, das Panthéon und die Conciergerie. Die vollständige Liste findet ihr hier. Von Vorteil ist, dass die freien Eintritte alle in einem Pass gebündelt sind und man – nach Aussagen der Verantwortlichen – an mehreren (nicht an allen!) Warteschlangen problemlos vorbeigehen kann.
Neben den freien Eintritten für zahlreiche Museen, enthält der Paris Pass auch eine 2-tägige Bustour mit den Cars Rouges, eine Bootstour mit den Bateaux Parisiens, freie Eintritte ins Wachsfigurenkabinett Musée Grévin, die Opéra Garnier, den Tour Montparnasse und das Musée Dali.
Damit man von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten fahren kann, beinhaltet der Paris Pass auch Tickets für die Metro. Genauer gesagt handelt es sich hierbei um einen Paris Visite Pass für die Zonen 1-3.
Preise
Der Pass kann für 2, 4 oder 6 Tage gekauft werden. Es gibt Rabatte für Kinder bis 11 und Jugendliche bis 17 Jahren. Ab 18 Jahren bezahlt man den vollen Preis. Die Tickets scheinen auf den ersten Blick recht teuer, Erawchsene bezahlen für 2 Tage 105 €, für 4 Tage 153 € und für 6 Tage 186 €.
Auch auf den zweiten Blick wird man diesen Eindruck nicht ganz los … deshalb habe ich das 2-Tagesticket mal genauer unter die Lupe genommen.
An zwei Tagen kann man eine Bus (26 €) – sowie eine Bootstour (12 €) machen, Notre Dame (8,50 €) und den Arc de Triomphe (9,50 €) besuchen, in den Louvre gehen (10 €) und sich die Opéra Garnier (12 €) ansehen. Wahrscheinlich steht auch ein Abstecher zum Eiffelturm auf dem Programm, dieser ist jedoch leider nicht im Ticket „Paris Pass“ inbegriffen. Hinzu kommt noch der Metropass für 2 Tage (15,85 €). Da wären wir bei ca. 94 Euro. Damit sich der Pass und die 105 € auch lohnen, müsste man noch mindestens eine Sehenswürdigkeit mehr besuchen. Bis hierher hat sich der Pass allerdings noch nicht ausgezahlt, da die regulären Eintritte im Moment genauso viel kosten wie der Pass selbst. Erst ab der nächsten Sehenswürdigkeit würde sich der „Paris Pass“ wirklich rentieren.
Die Frage ist, schafft man es in zwei Tagen derart viele Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, zumal die Boots- und Bustour, aber vor allem der Louvre viel Zeit in Anspruch nehmen. Ausserdem möchte man im Urlaub auch etwas entspannen, die Terrassen der Pariser Cafés geniessen und ab und zu auch mal eine Pause beispielsweise in einem Park oder an der Seine einlegen.
Fazit: Der 2-Tagespass lohnt sich, wenn man – wie in meinem Beispiel gesehen – mehr als 7 bzw. 8 der aufgeführten Angebote wahrnimmt. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass dies wahrscheinlich ein sehr stressiger Urlaub werden wird, da man das Gefühl hat, unbedingt so viele Angebote wie möglich wahrnehmen zu müssen, um voll von dem Pass zu profitieren. Hierbei sollte auch bedacht werden, dass sich die Sehenswürdigkeiten nicht alle nebeneinander befinden, sondern längere Wege dazwischen liegen können. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, dass der beiliegende Metropass nur für die Zonen 1-3 gültig ist und er somit nicht für Flughafenfahrten von CDG oder Orly ins Zentrum verwendet werden kann. In diesem Fall müssten noch einmal extra Tickets gekauft werden.
Für Jugendliche unter 26 Jahren ist der „Paris Pass“ wenig attraktiv, da sie in den nationalen Sehenswürdigkeiten wie dem Arc de Triomphe, im Panthéon, im Louvre oder auch in der Conciergerie aufrgund ihres Alters sowieso freien Eintritt haben (Link).
„Mit dem Paris Pass sparen Sie Zeit und Geld!“ – stimmt, aber erst ab einer gewissen Anzahl von besuchten Sehenswürdigkeiten! Ihr solltet euch vorher genau überlegen, was ihr euch in Paris ansehen möchtet und dann die regulären Eintrittspreise mit dem Preis des Passes vergleichen. Zeit spart man auch, da man an EINIGEN (nicht an allen!) Warteschlangen vorbeigehen kann. Auf der Internetseite wird allerdings nicht weiter präzisiert, bei welchen Sehenswürdigkeiten dieser Vorteil zum Tragen kommt.
Wo kann ich den Pass kaufen?
Den „Paris Pass“ könnt ihr unter folgendem Link online bestellen und ihn entweder in Paris direkt abholen oder euch nach Hause liefern lassen. Mehr Informationen dazu findet ihr hier. Im Preis inbegriffen ist ein Reiseführer in deutscher Sprache.