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Kino in Paris: Ein Blick hinter die Kulissen


Das „cinéma“ ist für Pariser neben Restaurantbesuchen die Freizeitbeschäftigung Nummer 1. Auch ihr solltet euch Zeit für einen Kinobesuch nehmen, denn Paris hat in dieser Hinsicht Einiges zu bieten: Panoramaleinwände, Premieren mit internationalen Stars, geschichtsträchtige Paläste und Einblicke hinter die Kulissen.

Paris besitzt über 360 Kinoleinwände, wobei jedes Arrondissement über mindestens ein Kino verfügt. Neben kleinen Kinos, die nur zwei oder drei Leinwände besitzen, gibt es die großen Multiplexe (mindestens 8 Kinosäle) wie beispielsweise das UGC Ciné Cité les Halles (19 Leinwände) oder das UGC Ciné Cité Bercy (18 Leinwände).

Jährlich strömen 27 Millionen Menschen in die Kinos der französischen Hauptstadt, um sich die ca. 450-500  Filme, die pro Woche laufen, anzusehen. Darunter die neuesten amerikanischen Blogbuster, französische und internationale Klassiker, Animationsfilme und Neuauflagen. Die meisten ausländischen Filme laufen in der Originalversion mit französischen Untertiteln (VO). Das heißt auch wenn ihr kein Französisch sprecht, sind die Chancen groß, dass ihr etwas versteht. Denn deutsche Filme beispielsweise laufen auf deutsch und englischsprachige Filme in ihrer Originalversion.

Ein Überblick über alle aktuellen Filme bietet das wöchentlich erscheinende „Pariscope“, das ihr für gerade mal 40 Cent an jedem Zeitschriftenkiosk kaufen könnt.

Zwei Pariser Kinos der besonderen Art sind das Grand Rex (1, Boulevard Poissonnière, Normalpreis 10,50 Euro) und das Max Linder Panorama (24, Boulevard Poissonnière, 9 Euro Normalpreis/ 7 Euro reduziert). Das Grand Rex bietet neben 7 Kinosälen auch einen Konzertsaal und empfängt in regelmäßigen Abständen bekannte Hollywoodstars zu deren Filmpremieren. Zudem kann man dort hinter die Kulissen eines großen Kinos schauen. „Les Etoiles du Rex“ ist ein 1-stündiger in Europa einzigartiger Rundgang für ca. 9,80 Euro, während dem man weltbekannte Filmstars, Legenden und Dekors aus berühmten Filmen bewundern kann. Bereits in die Jahre gekommen, aber zu empfehlen, da man selbst interaktiv am Rundgang teilnimmt :-)!

Das erwähnte Max Linder ist ein Panoramakino mit besonderem Charme, das wie das Grand Rex auf alle Fälle einen Besuch wert ist.

Der Kinobesuch in Paris ist recht teuer. Der Normalpreis liegt in der Regel um die 1o Euro (Gaumont 9,90 Euro, UGC 9,50 Euro). Für Studenten kostet ein Platz 7,40 Euro in den Cinema Gaumont und 7,00 in den UGC. Mehrmals im Jahr gibt es Promotionen wie zum Beispiel den „Printemps du Cinéma“ (März), während dem man in ausgewählten Kinos für 3,50 Euro Filme sehen kann.

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Paris – Flug statt Zug oder Zug statt Flug?


Ich habe vieles ausprobiert und kann sagen, dass ich noch nie weinend an einem Check-In eines Flughafens gestanden habe. An Bahnschaltern allerdings kam das schon öfter vor!

Bei einem bin ich mir ganz sicher, noch unzuverlässiger als mancher Franzose ist die Deutsche Bahn. Man kann sich ja schon fast glücklich schätzen, wenn der Zug „nur“ Verspätung hat und nicht gleich ganz ausfällt.

Ganz am Anfang habe ich das Flugzeug genommen und bin von Köln aus nach Paris geflogen. Sollte man in der Nähe eines Flughafens wohnen, kann man zwei Stunden einrechnen, die man vorher am Flughafen sein muss, eine Stunde Flugzeit und dann die Gepäckausgabe, alles in allem vielleicht 4 Stunden. Der einzige Nachteil am Fliegen ist, dass die Flughäfen wie Charles de Gaulle und Orly außerhalb von Paris liegen und man erst mit öffentlichen Verkehrsmitteln ins Zentrum gelangt.

Die Alternative für diejenigen, die nicht in der Nähe eines Flughafens wohnen, ist Bahnfahren. Als erstes habe ich die Nachtzüge von Hannover aus getestet, ein einziges Mal im 6er-Sitz-Abteil (überhaupt nicht zu empfehlen) und mehrere Male im 4er/6er-Schlafwagen.

  • Vorteile: Früh morgens um neun ist man in Paris.
  • Nachteile: Der Zug ist sehr laut, so auch die Mitfahrenden, besonders dann, wenn man sich den Waggon mit einer Schulklasse teilt. Schlafen tut man wenig bis gar nicht und die Gepäckverstaumöglichkeiten sind sehr begrenzt (große Koffer müssen auf den Gang, dort sind sie aber unbeobachtet).

Danach bin ich auf die Bahn (ICE) umgestiegen, die seit 2007 von Frankfurt (und Stuttgart) direkt nach Paris fährt. Die längste Fahrzeit betrug neun Stunden, da der Zug, der nach Frankfurt fährt, aufgefallen ist, ich dann einen anderen Zug nehmen musste, der mich in Kaiserslautern wegen Achsenproblemen vor die Tür setzte. Anschließend stieg ich in einen Zug Richtung Straßburg und von dort aus ging es dann endlich nach Paris.

Ich will damit sagen, dass Bahnfahren gleichzeitig auch Abenteuer bedeutet und man nicht sicher sein kann, auf direktem Wege (oder überhaupt) nach Paris zu kommen. Neben ausfallenden Zügen und Verspätungen gibt es dann noch so tolle Dinge wie „der Zug verkehrt heute in umgekehrter Reihenfolge, die Plätze der 1. Klasse befinden sich in den Abschnitten F und G“ oder „die Platzrevervierungen gelten nicht für den Ersatzzug“.  Über sowas freut man sich besonders, wenn man a.) viel Gepäck hat, sich b.) im Abschnitt G befindet und c.) das Gleis voller Menschen ist, die in Panik ausbrechen, weil der reservierte Platz am anderen Ende des Bahnhofs wartet.

Auch die Superangebote der Deutschen Bahn wie für 39 Euro nach Paris, die gibt es einfach nicht. In 7 Jahren habe ich kein einziges dieser Tickets bekommen. Oder für 69 Euro zu zweit nach Paris – lächerlich!

Das einzige, was sich am Bahnfahren in sieben Jahren geändert hat, sind die Preise. Nur leider nicht nach unten, was man bei diesen ganzen Problemen vermuten könnte, nein nach oben.

Jedes Mal, wenn ich wieder auf den Ersatzzug warte, frage ich mich, für was genau ich eigentlich mehr bezahle!

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Ein Portrait in drei Minuten?


Der Place du Tertre ist berühmt für seine Portraitisten und sich in Paris – der Stadt der Liebe – malen zu lassen, ist irgendwie romantisch.

Bevor ihr euch jedoch für einen der vielen Portraitisten entscheidet, solltet ihr Folgendes wissen:

1. Es gibt solche und solche. Einmal diejenigen, die ihren Stand auf dem Platz aufgebaut haben, folglich eine Genehmigung haben und somit malen dürfen. Und es gibt diejenigen, die mit einem Block in der Hand herumlaufen und die Touristen direkt ansprechen (einige davon auch illegal, deswegen häufig Kontrollen).

Einer von ihnen trägt den Spitznamen „three minutes“, da er jedem Touristen das gleiche verheißungsvolle Angebot macht – ein Portrait in drei Minuten. Zu ihm muss man sagen, dass er genau zwei Dinge malen kann – eine Frau und einen Mann, wobei jeder Mann und jede Frau, egal welche Person vor ihm steht, gleich aussehen.

2. Auch, wenn ihr euch für die sitzenden Portraitisten entscheidet, heißt das noch lange nicht, dass euer Portrait am Ende so aussieht, wie ihr. Jeder der Künstler hat Beispielzeichnungen an seinem Stand, bei den meisten jedoch bezweifelt man zu Recht, dass diese aus ihrer Feder stammen.

Tipp: Bevor ihr ein Portrait malen lasst, solltet ihr dem Künstler über die Schulter schauen. So könnt ihr sehen, was er wirklich kann.

3. Den Preis solltet ihr möglichst vorher aushandeln und am besten Bargeld mitnehmen. Denn in Montmartre (in der rue poulbot) gibt es nur einen Geldautomaten, der leider sehr oft außer Betrieb ist.

4. Erwischt ihr einen der „laufenden Portraitisten“, dann vergesst nicht, dass ihr das Portrait nicht kaufen müsst. Viele Touristen sind mit den Bildern unzufrieden und nehmen sie dennoch für Preise bis zu 200 Euro. Auch wenn die Portraitisten zu Beginn hohe Preise fordern, kann man leicht mit Ihnen verhandeln und den Preis für ein Portrait auf zwischen 20 und 50 Euro drücken. Da die Konkurrenz unter ihnen sehr groß ist, malen sie häufig auch für niedrige Preise.

Solltet ihr schon ein Portrait besitzen, dann stellt es hier hoch. So können wir die Qualität der Bilder vergleichen und Erfahrungen austauschen!

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Place du Tertre – Pariser Flair am Morgen!


Der Place du Tertre liegt in Montmartre, im 18. Arrondissement von Paris.

Um sein besonderes Flair genießen zu können, solltet ihr schon früh morgens die Stufen des Sacré Coeur erklimmen und den tollen Blick über die noch schlafende Stadt genießen. Idealerweise lasst ihr euch auf einer der Terrassen des Place du Tertre nieder, bestellt ein französisches „petit déjeuner“ (ca. 10 Euro mit einem Heißgetränk, einem O-Saft aus dem Tetrapack, einem Croissant und Spiegeleiern bzw. einem Omelette und Baguette) und beobachtet das Erwachen des Platzes und seiner Bewohner.

Es lohnt sich … allerdings erst, nachdem die Müllabfuhr die Abfälle des Abends eingesammelt und sich die großen Lieferwagen mit neuen Waren (Fisch, Eis, Getränke, Gemüse) für die Restaurants durch die engen Gassen des Viertels gezwungen haben. Dieses morgendliche Spektakel beginnt gegen 6 und endet normalerweise gegen 8:30 Uhr. Normalerweise…denn es kann durchaus sein, dass die Terrassen aufgrund von Verspätungen und Staus auch nach 9.00 Uhr von LKW’s blockiert werden, was vor allem bei Fischlieferungen etwas unangenehm sein kann.

Bereits gegen 7 Uhr (vor allem für Lieferungen) beginnen die Restaurants ihre Türen zu öffnen, die Terrassen und (während der Saison auch) die Gärten werden aufgebaut, die Tische eingedeckt und der Duft des frischgebackenen Baguettes liegt in der Luft. Nach und nach kommen die ersten Künstler und lassen sich auf dem Platz nieder. Jeder von ihnen hat seinen eigenen kleinen Bereich (2 Künstler pro m²), auf dem er seine Werke zur Schau stellt und neue malt. Jeder kennt sich, die Künstler sind wie eine große Familie, in der man zusammen Mittag isst („Menu peintre“ für 9 Euro mit dem Tagesgericht, dem „Plat du Jour“, und einem kleinen Café), sich aber auch mal streitet, wenn der Nachbar seine Bilder zuweit in das Areal des anderen gestellt hat.

Dies und noch viel mehr kann man bei gutem Wetter jeden Morgen auf diesem kleinen Platz in Paris bewundern. Gegen 11 Uhr allerdings und später dann zur Mittagszeit wird es sehr voll und das Flair des Morgens weicht dem Massentourismus.

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VELIB – VE wie Vergnügen, Li wie Liberté und B wie Bedienungsanleitung


Paris verfügt über ca. 1235 Fahrradstationen, an denen mehr als 20.000 Vélibs darauf warten, von euch ausgeliehen zu werden. Obwohl diese alle 300 Meter zu finden sind, ist es oft so, dass man, wenn man eine Station sucht, einfach keine findet. In diesem Fall sind Guides wie dieser hier sehr hilfreich.

Tarif: Die ersten 30 Minuten sind gratis, die folgenden 30 Minuten kosten 1 Euro, die nächste halbe Stunde 2 Euro und alle darauffolgenden 30 Minuten kosten jeweils 4 Euro.

Wenn man keine Übung hat, gestaltet sich das Ausleihen etwas schwierig. Generell benötigt ihr eine Kreditkarte mit mindestens 150 Euro (als Garantie), die im Falle eines Diebstahls oder Einbehalten des Leihgrätes berechnet werden. Solltet ihr Schwierigkeiten beim Ausleihen haben, dann fragt am besten andere Personen um Rat. Die Stationen sind immer gut besucht. Ihr solltet ca. 10 Minuten fürs Ausleihen einplanen.

Tipp:

Bevor ihr euch für eine Nummer entscheidet, solltet ihr das Fahrrad genau unter die Lupe nehmen. Leider muss man sagen, dass es recht häufig vorkommt, dass Vélibs beschädigt sind. Von daher ein kurzer Griff ans Rad – Luft testen – die Pedalen einmal drehen, Kette, Sattel und Bremsen prüfen. Sollte alles in Ordnung sein und das grüne Licht am Fahrradhalter leuchten, steht eurer Spazierfahrt nichts im Wege.

Am besten auf den angezeigten Fahrradwegen, denn der Verkehr in Paris ist sehr chaotisch, aber das muss man glaub ich nicht weiter ausführen. Vorsicht heißt hier das Zauberwort!

Insidertipp:

Jeden Sonntag werden die Quais an der Seine für Autofahrer gesperrt, dort lässt es sich wunderbar entlang radeln. Sucht ihr mehr frische Luft und weniger Leute, dann ist der Bois de Vincennes zum Fahrradfahren sehr gut geeignet.

Viel Spaß beim Radeln!

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Die Pariser Metro – oder Vorsicht, Pickpockets!


Das meist genutzte Fortbewegungsmittel in Paris ist die Metro mit ihren 16 Hauptverkehrslinien. Als Vorteil sind ihre Schnelligkeit sowie ihr gut verzweigtes Netz mit über 300 Stationen zu nennen. Ein Einzelticket kostet im Moment 1,70 € (Stand Mai 2012), mehr Informationen zu den unterschiedlichen Tickets und Tarifen, findet ihr im meinem Artikel „Metro in Paris – Tickets und Preise auf einen Blick“!

Die Metro ist unter der Woche täglich von kurz vor 6 bis ca. 1.00 Uhr unterwegs. Am Wochenden fährt sie bis kurz vor 2 Uhr. Während der „Rush Hour“ zwischen 8.00 – 9.30 Uhr morgens und 17.00 – 19.00 Uhr abends kann es in den Bahnen manchmal ganz schön eng werden!

Da es immer mehr Pickpockets in den öffentlichen Verkehrsmitteln gibt, möchte ich euch gern ein paar Tipps geben, um euch vor Diebstahl zu schützen.

  • Seid aufmerksam!
  • Tragt Euren Rucksack vor euch und nicht auf dem Rücken!
  • Positioniert euch in der Metro nicht vor den schließenden Türen! Es kann sein, dass jemand von draußen versucht, eure Tasche wegzureißen!
  • Gebt Acht auf Gruppen von Jugendlichen, neuerdings vor allem junge Mädchen, die sich in der Metro um euch drängen!

In den Metrogängen und in den Bahnen selbst trifft man oft auf Musiker. Einige von ihnen haben eine Erlaubnis, andere wie beispielsweise Akkordeon- oder Geigenspieler spielen illegal. Die Pariser Verkehrsbetriebe veranstalten zweimal im Jahr, im Frühling und im Herbst, Castings. Dann werden ca. 2000 Musiker gecastet, von denen knapp 400 die Erlaubnis bekommen, für 6 Monate in den Gängen der Pariser Metro zu spielen. Einige bekannte französische Musiker haben ihre ersten musikalischen Schritte in der Pariser Metro gemacht, einer von Ihnen die Keziah Jones! Aber auch ZAZ (seit einiger Zeit auch in Deutschland bekannt) hat zu Beginn ihrer musikalischen Laufbahn in der Pariser Metro gesungen.

Zur Information: Hunde sind in der Metro nicht erlaubt, bei Kontrollen bezahlt man bis zu 60 Euro. In der Regel sind die Kontrolleure jedoch recht human. Dennoch gilt: Kleine Hunde entweder auf dem Arm oder in die Hundetasche!

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